Ja, ich dachte wir hätten es überstanden und mein Sohn hat sich bei seinem Freund nicht mit dem Magen-Darminfekt angesteckt, als er von der gleichen Flasche getrunken hat. Diesmal dauerte die Inkubationszeit ganze vier Tage, bis die ersten Symptome kamen.

Die ersten Symptome

Die ersten Symptome bekam ich nicht mit, da ich im Dachgeschoss des Hauses bei unseren Kaninchen war. Mein Mann erzählte mir, unser Sohn habe über Bauchschmerzen geklagt und er dachte es läge daran, dass er noch nichts gegessen hatte. Also bereitete er Knödel mit Ei zu von dem mein Kleiner aber nur ein paar Bissen aß. Dazu gab es Orangensaft. Er hustete und zack, war alles wieder draußen. Mein Mann dachte sich nichts dabei und gab mir nicht einmal Bescheid. Als er ihn dann ein paar Minuten später ins Bett brachte kam er kurz zu mir ins Zimmer, erwähnte aber nichts. Mein Sohn sah ebenfalls ganz normal aus, nur ein bisschen müde. Aber immerhin war auch schon bald Schlafenszeit. Nun befanden sie sich im Nebenzimmer und ich hörte ein paar Wortfetzen, wie „Bauchweh“ und dachte mir noch immer nichts böses dabei (Danke BWRT!). Plötzlich hörte ich wie mein Mann nebenan hektisch aufstand und mein Sohn komische Geräusche machte. Nach einiger Zeit hörte ich, wie sie im Badezimmer Wasser in die Wanne ließen.

Dem Feind in die Augen blicken

Ich dachte an mein Buch: Wenn wirklich was passiert ist, muss ich genau jetzt rübergehen und nachsehen. Und wirklich. Mein Mann stand mit meinem Kleinen in der Badewanne und wusch ihn. Erst dann erzählte er mir, was schon davor im Esszimmer passiert ist. Ich dachte wieder an mein Buch: Jetzt ist die Zeit um dem Gegner ins Auge zu blicken. Die besten Voraussetzungen sind da: Ich bin nicht alleine und mein Sohn braucht mich jetzt. Falls er nochmal spucken musste, brachte ich ein kleines Kübelchen ins Schlafzimmer.

Hausmittelchen gegen Magen-Darminfekt

Ich versuchte ihm Ingwer zum schnuppern zu geben, gegen die Übelkeit, aber das gefiel ihm überhaupt nicht. Bei mir wirkt es aber Wunder. Auch seine Bauchwehtropfen und Iberogast lehnte er vehement ab. Er klagte auch über Kopfschmerzen, also brachte ich ihm einen nassen Waschlappen zum Auflegen auf die Stirn. Das half zumindest ein bisschen. Im Endeffekt musste er sich dann noch ein paar Mal übergeben, bis er dann endlich erschöpft auf meinem Mann einschlief.

Sonntag und nichts zu Hause

Ich musste mir überlegen, was mein Kleiner die nächsten Tage essen könnte, wenn er Hunger bekäme. Im Netz fand ich folgendes:

  • Geriebene Äpfel oder Bananen
  • Dünne Suppe ohne Einlage
  • Trockenes Weißbrot
  • Zwieback
  • Salzstangen
  • Reis

Davon hatten wir natürlich nichts zu Hause, außer Suppenwürfel und Reis. Morgens bekam er also eine Suppe ohne Einlage, dafür aber in einer Tasse serviert. Das hat ihn amüsiert, dass sie nicht in einem Teller war. Nachmittags hatte er immer noch keinen Hunger, aber mein Mann machte ihm trotzdem trockenen Reis, von dem mein Kleiner nur zwei Bissen probierte. Gegessen hat er fast gar nichts den Tag, aber das ist okay, solange er trinkt. Am nächsten Tag wird es sicher schon besser aussehen, aber davor müssen wir noch einkaufen, denn wir hatten gar nichts mehr daheim. Nicht einmal mehr Windeln, wegen dem hohen Verbrauch durch den Durchfall.

Weitere Symptome von Magen-Darminfekt

Sonntags hatte er unter anderem sehr übelriechenden Durchfall, Kopfschmerzen und er war sehr erschöpft. Den ganzen Tag ging es ihm nicht sehr gut, aber erbrochen hat er sich nicht mehr.

Rückschritt am dritten Tag

Der Montag war gekommen und mein Mann musste zur Arbeit. Ich dachte mir nichts böses, da es dem Kleinen am Vortag ja schon ein wenig besser ging. Da hatte ich mich aber leider getäuscht. Kurz vor dem Aufwachen machte er die Windel voll und wollte sich gar nicht bewegen. Er kämpfte schon wieder mit Bauchweh und Übelkeit. Ich brachte ihn ins Wohnzimmer aufs Sofa und hatte das Kübelchen parat. Dann rief ich panisch meinen Mann an. All meine gewonnene Stärke war dahin. Aber ich sagte mir, das wäre okay, denn ich muss nicht von jetzt auf gleich geheilt sein. Mein Mann konnte natürlich nichts ausrichten, also rief ich meine Mutter an, ob sie eine Idee hatte. Und dann sagte sie mir: Sie ist eh im Urlaub und schaut vorbei. Mein Sohn hing noch in der Ecke des Sofas und ich betete, dass meine Mutter gleich ankam. Dreimal rief ich sie an, ob sie schon unterwegs sei und dann war sie auch endlich da.

Als sie da war, rannte ich schnell zu unserem Supermarkt und besorgte Salzstangen, Äpfel, Bananen und Zwieback. Zurück daheim, war mein Sohn bereits besser drauf. Nach vergeblichen herrichten von Tees und klarer Suppe, willigte er endlich ein Salzstangen zu essen.

Pillen gegen die Angst

Als meine Mutter nach einer Stunde wieder weg musste, konnte ich nicht anders. Ich habe das letzte mal vor eineinhalb Jahren Xanor genommen, aber wie würde ich es durchstehen, bis mein Mann endlich heimkam? Also schmiss ich mir eine halbe Tablette ein und wartete bis sie Wirkung zeigte. Ich legte mich zu meinem Kleinen aufs Sofa und verschlief die nächsten 7h mit kleinen Unterbrechungen („Mama, ich hab Durst!“). Als mein Mann dann heimkam, war unser Kleiner von der Laune her wieder ganz der alte.

Fazit

Im Endeffekt bin ich unheimlich stolz auf mich, da die Therapien endlich Wirkung zeigen und ich mich meiner Angst stellen kann, anstatt in Panik zu verfallen. Es ist nicht leicht, aber ich merke, dass es sich von Mal zu Mal bessert und ich wirklich schon weit gekommen bin.