Als Mama mit Emetophobie braucht man manchmal Nerven aus Stahl. Und manchmal aus Titan. Beim heutigen Playdate ging mein Puls richtig hoch.

Nachdem ich endlich wieder Mal Zeit gefunden habe und mich mutig gefühlt habe, habe ich mich mit einer anderen Kindergarten Mama zu einem Playdate mit unseren Kleinen verabredet. Es handelt sich dabei um den besten Freund G meines Sohnes. G und seine Mami sind sehr entspannte, offene Menschen, die gerne teilen und immer zu den Playdates jede Menge zum snacken und trinken mitnehmen. Da bekomme ich schon manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht auch so viel einpacke.

Ab zum Spielplatz

Diesmal haben wir eine etwas weitere Anfahrtsstrecke in Kauf nehmen müssen, aber der Spielplatz (Funpark) in meinem Heimatort ist riesig und birgt Unmengen an Spielgeräten. Von Kletterlandschaften, Rutschen, Karussels, Wippen, Hängematten, ja sogar einen Basketballplatz für die Großen gibt es da. Nach 30min Fahrtzeit waren wir auch schon da und mein Kleiner freute sich riesig. Auf der Fahrt war ich richtig erleichtert, dass es seit meinen BWRT-Sessions bergauf ging. Die Angst, dass meinem Kleinen schlecht ist, die ich jeden Tag beim Abholen vom Kindergarten hatte, war wie weggeblasen. Und so konnten wir beide uns auf den heutigen Nachmittag freuen.

Obwohl viele andere Kinder dort waren, verspürte ich nichtmal das kleinste Anzeichen von Angst und wir packten unsere Sachen vom Auto aus. Ich nahm für meinen Kleinen die Trinkflasche mit, falls er durstig werden würde und Gs Mami nahm eine rießige Tasche mit. Dann starteten wir mit unserem Rundgang. Sie kletterten, spielten und hatten richtig viel Spaß. Zwischendurch gabs mal nen Kinderriegel und es ging schon wieder weiter. Nach einiger Zeit kamen beide außer Atem zu uns und wollten nun was zu tringen. Ich wollte meinem Kleinen schon seine Trinkflasche geben, als Gs Mami eine Wasserflasche hervorzog, die mit ein wenig Kohlensäure versetzt war. Da war mein Kleiner gleich hellauf begeistert und hat sie gefragt, ob er einen Schluck haben dürfte. Unmut kam bei mir auf, aber okay. Er machte einen Schluck und G wollte dann auch. Ich hab mich schon gefreut, okay mein Kleiner hat vorher daraus getrunken, alles okay. Aber genau dann nahm er nochmal einen Schluck. Hm. Naja. Normalerweise würde ich ja ausrasten, aber die beiden kleben ja auch im Kindergarten die ganze Zeit aufeinander, also nahm der Gedanke nicht so viel Platz in meinem Kopf ein.

Wir gingen also weiter und die beiden machten noch ein wenig den Spielplatz unsicher. G kam dann nach einiger Zeit zu uns und meinte ihm sei heiß. Daraufhin erzählte mir seine Mami, dass er heute im Kindergarten sogar eingeschlafen sei. – noch immer Funkstille in meinem Kopf.

Noch mehr Flaschen

Dann fanden die zwei Rabauken zwei liegengelassene Fruchtsaftflaschen. Ich habe schon quer über den Platz gerufen, er soll sie in den Mistkübel werfen. Aber dann setzte er sie an den Mund an und ich bekam einen Schreikrampf, als ginge es um Leben und Tod. Er erschrak sich und lief sofort zum Mülleimer um die Flasche wegzuwerfen.

G kam dann zu uns und meinte erneut ihm ist heiß und er mag nach Hause. Er legte sich auf die Bank neben uns. Ich dachte mir, okay für Oktober ist es echt heiß und fönig mit den 21 Grad. Eventuell der Kreislauf. Er meinte auch, er sei so schwach und seine Mami solle ihn zum Auto tragen. Ich nahm alle Taschen und wir trotteten Richtung Auto.

Irgendwie fand ich es schade, dass das Playdate nur so kurz gedauert hatte, aber wir hatten trotzdem eine gute Zeit. Zu Hause angekommen hatte mein kleiner Hunger, also bereitete ich ihm noch schnell Nudeln zu. Währenddessen bekam ich eine Nachricht:

G hat bei der Heimfahrt das ganze Auto vollgespieben.

Zur gleichen Zeit erwähnte mein Kleiner: „Mama ich hab so Bauchweh“. Alles weg, alles futsch, meine Alarmglocke schrillte nur so vor sich hin. „Was ist wenn?!“,“Die Flasche?!“,“Oh Gott!“ Wuzaaa, Wuzaaa.

Das Witzige: Ich habe 0 Angst davor selbst zu erbrechen oder mich angesteckt zu haben (G hat mich ein paar Mal umarmt). Meine BWRT-Sessions waren also nicht umsonst und morgen, also in genauer gesagt 6 Stunden habe ich schon die nächste.

Mein Mann hat dann den Kleinen ins Bett gebracht und ich sitze jetzt hier um fast 4 Uhr nachts und bin kaputt. Ich weiß nicht einmal, ob ich eventuell morgen/heute absage, oder es lieber durchziehe und dann schlafen gehe, weil ich ja auch nicht weiß, wie es meinem Kleinen morgen geht.

Meine Recherche zu dem Thema ergab auch nichts gutes, es heißt nun abwarten und hoffen, dass nichts passiert.