Können sogenannte Trigger Wörter Angst auslösen? Auf jeden Fall! Vor allem bei Phobikern führen sie zu körperlichen Angstreaktionen bis hin zu Panikattacken.

Dieser Blogabschnitt ist Triggerfrei

Die Macht des Wortes ist unumstritten und können so allerhand Emotionen in uns auslösen. Im Marketing verwendet man sogenannte Triggerwörter um den Kunden zum Kauf oder Interaktion zu animieren. Trigger sind einfach übersetzt Auslöser. Und Triggerwörter sind somit Worte, die unter Umständen heftige Reaktionen auslösen können. Vor allem Wörter, die mit einer angstauslösenden Ereignissen assoziiert werden. Phobiker wissen wovon ich rede.

Sie können das Wort weder lesen noch hören, ohne dass sie eine Emotion in ihnen auslöst. Die Bandbreite der Wörter ist breit gefächert, ebenso die Spanne der Reaktionen, die sie auslösen. Sie reichen von: eine Erinnerung an unangenehmes Ereignis, bis hin zu Panikanfällen und Zwangshandlungen. Deswegen werden in einigen Foren auch Triggerwarnungen ausgesprochen. Wie auch hier in diesem Artikel, habe ich geschrieben, dass der Abschnitt Triggerfrei ist, damit die Betroffenen ihn auch lesen können. Weiter unten schreibe ich auch, wann Triggerwörter vorkommen und man aufhören sollte zu lesen.

Es tut mir auch furchtbar leid, dass ich diesen Blog nicht Triggerfrei schreiben kann, aber erstens hat nicht jeder Triggerwörter, zweitens nicht jeder die gleichen und drittens dieser Blog seinen Sinn verlieren (expressionistische Schreibtherapie). Ich muss also schreiben, was ich denke und kann dadurch meine Gedanken ordnen und die Traumata verarbeiten. Aber es wurmt mich, dass Leute, die auf Trigger heftig reagieren meinen Blog nicht lesen können. Aber vielleicht Hilft euch ja mein Therapieansatz, den ich gleich beschreiben werde?

Was passiert wenn man getriggert wird?

Als Kind litt ich furchtbar daran. Egal wo ein Triggerwort vorkam. Wenn ich es nicht vermeiden konnte, und ich hörte ein Triggerwort, durchzog mich ein heißer, schneidender Schmerz im Torso und ich zuckte zusammen. Soviel sei zur Psychosomatik gesagt und das Wörter nicht verletzen können. Im Introsong einer Kinderserie kommt ein Triggerwort vor, ich musste jedes Mal meinen Blick bei der Songzeile abwenden und mir die Ohren zuhalten und was summen. Aber es gibt viele Arten wie man Triggerwörter vermeiden kann:

Arten von Vermeidung von Triggerwörtern:

  • Akustisch: Durch eine Zwangshandlung, wie zum Beispiel Ohren zuhalten und gleichzeitig zu Summen, Sendung stummschalten, etc.
  • Optisch: Abwenden, den Ort verlassen, Buch zuklappen, Augen schließen, Wörter mit Augen verschwimmen lassen etc.
  • Beschreibend: Umschreibung der Wörter um sie nicht aussprechen zu müssen. Da wird man erst richtig kreativ.

Triggerwörtern die Macht nehmen

Ich weiß gar nicht mehr, wann das alles anfing? Oder aufhörte? Ich weiß nur noch, dass ich mich immer mehr traute. Ich dachte mir selbst, wie doof das war und konfrontierte mich immer öfter damit. Natürlich in einer geschützten Umgebung. Bei dem Introsong hatte ich natürlich alles unter Kontrolle. Ich wusste genau wann das Wort kam. Zuerst lies ich meinen Blick auf dem Fernseher ruhen, obwohl das Wort kam. Dann lies ich das Summen weg und ich hörte das Wort dumpf durch meine Hände. Dann lies ich die Hände weg und lenkte meine Aufmerksamkeit auf die Hintergrundmusik, bis es mir nichts mehr ausmachte mir das gesamte Intro anzuhören. Die Taktik (Konfrontation) wandte ich auch auf andere Triggerworte an, bis die Macht dieser allmählich in meinen Teeniejahren ganz verschwand.

Wenn man nicht mit der Vermeidung aufhört, können Triggerwörter ganz schön überhand nehmen und man gleitet allmählich in eine Vermeidungshaltung und entwickelt mit der Zeit Zwangsstörungen.

Meine persönlichen Erfahrungen

Ich kann mich noch gut an das Buch „Krankengeschichten vom Franz“ von Christine Nöstlinger erinnern. Ich war schon als Kind sehr medizinisch interessiert und so bekam ich das Buch vom kleinen Franz geschenkt. Ich las voller Freude darauf los. Über seine Schürfwunden, seinen gebrochenen Fuß, ja und dann? Dann kam eine Geschichte darüber wie er zu viel Erdbeeren aß. Ich musste sofort das Buch weglegen und griff es danach nicht mehr an. Allein aus der Angst dass Triggerwörter vorkommen können, war dieses Buch für mich gestorben. Erst ein paar Jahre später schaffte ich es – dank meiner Neugier und Desensibilisierung – weiterzulesen. Und im Endeffekt war es gar nicht so schlimm beschrieben.

Triggerwarnung

Bitte ab hier Leute, die sensibel auf Triggerwörter reagieren nicht weiterlesen, außer ihr wollt euch ein bisschen therapieren 🙂

Wenn mein Sohn sich im Säuglingsalter übergeben hat, habe ich immer gesagt: „Er hat „gespibst“. Also eine Verniedlichungsform von Speiben. Das fand ich passend und war nicht unbedingt eine Vermeidung des Wortes „speiben“. Okay es hat ein wenig Distanz geschaffen, das gebe ich ja gerne zu, aber wenn ein Säugling erbricht, hat das nichts mit dem üblichen Erbrechen zu tun. Daher die Verniedlichung.

Als mein Kleiner mit 3 noch nicht wusste, was mit ihm passiert, hat er gemeint, er hat im Bett „ausgeschüttet“. Das fand ich eine ziemlich schmeichelnde Umschreibung. Im Endeffekt hat er nur gebrochen, weil er so viel Husten musste im Schlaf.

Trigger-Wörter die bei mir Angst auslösen

Wörter fürs Erbrechen:

Erbrechen, Brechen, Speiben, Kotzen, Bröckeln, Übergeben, Reiern

Aber auch Wörter die nur Assoziationen auslösen, wenns eigentlich gar nicht mit dem Thema zu tun hat:

Kübel, Würgen, Spucken, schlecht, übel, mulmig, Unwohl, Aufwischen, Schüssel