Die Hypnose ist für die einen Humbug, für die anderen die Lösung ihrer Probleme. Seit 2006 wird sie im Bereich der Psychotherapie als Therapieform anerkannt und die Wirksamkeit gegen Angststörungen ist wissenschaftlich bestätigt. Wie kann die Hypnose bei Emetophobie helfen?

Wirksamkeit der Hypnose

Die Wirksamkeit der Hypnotherapie bei Angststörungen ist seit 2006 nach den aktuellen wissenschaftlichen Standards einer klinischen Studie bestätigt. Durchgeführt wurde sie von Erich Flammer, welcher dabei rausfand, dass die Hypnose bei Angststörungen ähnlich effektiv ist, wie die kognitive Verhaltenstherapie.

Vor der Hypnose

  • Objektiv recherchieren: Gut dass du hier bist, das ist schon mal ein guter Schritt, aber such auch auf anderen Seiten. Je mehr du recherchierst, desto besser. Bitte aber unabhängige Seiten in Erwägung ziehen. Klar, dass Hypnotherapeuten ihr Fach loben und davon überzeugt sind.
  • Subjektive Erfahrungen einholen: Kennst du Leute, die in deinem Umfeld schon einmal eine Hypnose hatten? Wenn nicht, gibt es auch im Internet viele Erfahrungen zu finden. Bei meiner Recherche konnte ich leider keine finden im Bezug auf Besserung der Emetophobie (Stand 2021)
  • Über Nebenwirkungen informieren: Kopfschmerzen und Verwirrtheit sind die meistgenannten Nebenwirkungen, die nach einer Sitzung akut auftreten können, vergehen aber nach einigen Stunden wieder.
  • Geeigneten Hypnotherapeuten suchen: Jetzt hast du die Qual der Wahl. Zwei wichtige Faktoren sind zu beachten: Die Ausbildung und die Sympathie. Achte darauf, dass er eine psychotherapeutische oder medizinische Ausbildung und eine Weiterbildung in Hypnotherapie abgeschlossen hat und dass er/sie dir sympathisch ist. Wenn man sich auf den Therapeuten nicht zu 100% einlassen kann, weil die Chemie nicht passt, macht die beste Ausbildung keinen Sinn. Das merkt man aber meist schon nach dem Erstgespräch.

Wie funktioniert Hypnose?

Die meisten Menschen mit Angststörungen sind eigentlich prädestiniert für Hypnotherapie. Sie sind sensibel, aufnahmefähig und weisen ein fantastisches Vorstellungsvermögen auf. Die Hypnose beruht nämlich hauptsächlich auf Suggestion. Während der Behandlung wird man in einem Zustand der Trance versetzt und sie Aufmerksamkeit nach Innen gelenkt. Der Therapeut suggeriert mit bestimmten Sätzen dem Unterbewusstsein neue Denkalternativen.

Wie erfolgreich die Hypnose ist, hängt von 3 Faktoren ab, wie

  • sehr man sich darauf einlassen kann
  • schnell man in Trance verfällt
  • tief man in Trance verfällt

Weitere Infos zum Thema Heilhypnose findet ihr auf netdoktor.at.

Hypnose bei Emetophobie – Ist sie was für uns?

Bei Menschen, deren Emetophobie auf der Grundangst „Angst vor Kontrollverlust“ beruht, wird die Hypnose nicht ganz so gut ansprechen. Oder aber auch Personen, die verschlossen sind und sich nicht fremden Menschen öffnen oder anvertrauen wollen. Bei der Hypnotherapie muss man sich voll und ganz auf den Therapeuten einlassen.

Spricht man auf Entspannungstechniken an,
spricht auch die Hypnose eher an.

Ebenso sollte man zu der Zeit nicht mit Psychopharmaka (zB.: Antidepressiva) behandelt werden. Wenn die Emetophobie durch ein Trauma ausgelöst wurde, ist man bei einer Traumatherapie besser aufgehoben. Das Wiedererleben eines Traumas unter Hypnose kann, ohne psychotherapeutische Unterstützung, psychische Schäden nach sich ziehen!

Weitere Gegenindikatoren:

  • Psychosen
  • psychotische Zuständen (Manie)
  • Herz und Kreislaufbeschwerden (Blutdruck fällt während der Hypnose
  • Epilepsie (begünstigt Anfall)
  • Alkohol- & Drogeneinfluss

Sonderform: Selbsthypnose

Unterschied zur Fremdhypnose: Es gibt keinen Hypnotiseur, also auch keine Audio- oder Videoaufnahmen, das heißt es fehl die Suggestion im tiefen Trancezustand und man schläft manchmal einfach dabei ein. Gefährlich ist die Selbsthypnose sie nicht, eher wie ein tiefer Entspannungszustand, nachdem man wieder ausgeruht nach einem Nickerchen erwacht.

Selbsthypnose basiert auf Techniken der Meditation, autogenes Training, Autosuggestion und/oder Fokussierung auf das Bewusstsein um einen Trancezustand erreichen. Die Behandlung dauert weit aus länger, als mit der Fremdhypnose, da im tiefen Trancezustand die Suggestion fehlt. Mehr Infos dazu findet ihr bei Landsiedel Seminare.

Fazit

Dass Hypnotherapie bei Angststörungen hilft, ist wissenschaftlich belegt, aber es gibt viele Faktoren auf die im Vorfeld geachtet werden müssen. Wenn eine der Gegenindikatoren auf euch zutrifft, würde ich euch raten, vorher andere Therapieformen in Erwägung zu ziehen. Ihr könnt euch hier einen Überblick verschaffen, wie ihr eure passende Therapieform herausfinden könnt und warum das so schwierig ist. Über eure Erfahrungen in den Kommentaren unten würde ich mich sehr freuen, denn im Internet ist bis dato nichts zu finden.

Ich hatte noch nie eine Hypnose, denn ich kann einfach nicht loslassen und mich entspannen, bzw. Verantwortung abgeben. Ich kann noch nicht einmal meine Augen schließen bei einer Autofahrt als Beifahrer.